... schon bald bist Du groß
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- Veröffentlicht: 27. Mai 2013
Vor langer Zeit, als ich noch keine Kinder hatte, gab es ein Lied von Reinhard Mey, das mir besonders gut gefiel und das ich oft hörte, schon weil es auf einer seiner wunderbaren Live-Platten drauf ist, nämlich "Kleines Mädchen".
Eigentlich höre ich bis heute eher böse Musik und trieb mich dereinst in schummrigen Schuppen mit dubiosen Leuten herum, aber die Lieder und Texte von Reinhard Mey haben mich immer berührt.
Ich brachte das Kunststück zuwege, hintereinander Hecate Enthroned aufzulegen und danach Herrn Mey und bei beiden aufgrund überschäumender Emotionen zu weinen.
Du sollst keinen anderen Blog anbeten
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- Veröffentlicht: 19. März 2013
Alle paar Jahre wieder habe ich morgens Kopfschmerzen und wie es die Göttin in all Ihrer Häme so treffend vorgesehen hat, schickt sie mir dann die Zeugen Jehovas vor die Tür.
Diese Begegnung ist immer etwas surreal, weil mir so viele Dinge durch den Kopf gehen, die ich gerne ihnen gegenüber sagen und tun würde, aber mir fehlt der nötige Elan, das voll durchzuziehen. Weil ich erstens immer vermeiden möchte, dass sich Menschen wegen mir schlecht fühlen und wegen der doofen Kopfschmerzen.
Die "Besucher" sind ja auch immer sehr nett und strahlen dieses schöne Gefühl aus, wirklich glücklich zu sein, dass sie Zeit reservieren konnten, um mit mir über Gott zu sprechen.
Zielgruppe sind wohl Hausfrauen, die gerade vom Kinder-in-den-KiGa-bringen zurück sind und den Einkaufszettel vorbereiten, denn die Läuterei findet bei uns immer am frühen Vormittag statt. Da weiss ich gleich: "Hoppla, die Post kommt später, das müssen sie sein."
Ich gehe also zur Tür, öffne zuerst die Haare und dann die Tür mit einem gütigen Lächeln. (Der Kopf schmerzt, aber die Frisur hält...)
Der richtige Umgang mit der Wahrheit
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- Veröffentlicht: 13. März 2013
Als mein Sohn eingeschult worden war, mussten wir uns zwischen staatlicher und katholischer Schule entscheiden. Da wir aus beruflichen Gründen eine Ganztagsbetreuung brauchten, blieb letztendlich nur die katholische Variante übrig.
Da ich auch auf katholischen Schulen war und keinen bleibenden Schaden behielt, dachten wir uns nichts dabei, zumal die Lehrerin einen guten Eindruck machte und alle seine Kindergartenfreunde in dieselbe Klasse kamen.
Er bringt bis heute gute Noten nach Hause, aber die Lehrerin und die Kinder ihrer Klasse entfremdeten sich in den letzten zwei Jahren zunehmend, besonders mit den Jungen kam sie nicht mehr zurecht.
Der Sinn des Lebens
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- Veröffentlicht: 16. Februar 2013
Als ich 6 Jahre alt war, lag ich in meinem Bett und habe mich vor dem Tod gefürchtet. Mir war zum ersten Mal aufgefallen, dass es irgendwann zu Ende gehen wird.
Als meine Mutter mich in den Arm nahm, fragte ich sie, was nach dem Leben kommt.
Seltsamerweise erinnere ich mich gar nicht an die Antwort. Aber da ich danach eingeschlafen bin, dürfte es wohl etwas Beruhigendes gewesen sein.
Diese Szene hat sich mir eingeprägt und mittlerweile denke ich, dass sie viel mit meinem dann beschrittenen Lebensweg zu tun hat.
Oh Unschuld ...
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- Veröffentlicht: 26. Januar 2013
Ach, herrliche Zeit des naiven Spielens, wo man Freude an allen Dingen hatte, Spaß, sie zu formen und zu verschönern.
Oder anders gesagt: Wo die rotleuchtende LED-Lanze der roten Drachenritter von Playmobil noch eine "Laterne!" ist...
Skurriles im neuen Jahr
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- Veröffentlicht: 10. Januar 2013
Dieses Jahr 2463 n.d.12TG entwickelt sich jetzt schon als eine Ansammlung von Kuriositäten, die mich immer wieder zum Lachen bringen, obwohl es eigentlich sehr ernste Themen sind:
Sexismus 1:
Ich stehe an der Theke des Fleischers meines Vertrauens und möchte eine Hirschkeule für das von mir zuzubereitende Gulasch bestellen. Er teilt mir mit, das würde 35 Euro pro Kilo kosten. Das ist nicht gerade billig, deshalb sagte ich: "Kann ich morgen bestellen? Ich würde das gerne noch mit meiner Frau besprechen." Und er meinte, wissend nickend: "Kein Problem, die muss es ja auch kochen."
Wünsche zum neuen Jahr
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- Veröffentlicht: 08. Januar 2013
So, ich glaube, jetzt haben wir es überstanden. Wir können vorsichtig die Tür wieder öffnen und ohne Bedenken ans Telefon gehen. Denn ich glaube, die Schenkerei ist vorbei. Die Wünscherei auch so gut wie ...
Weihnachten hatte ich oft als die Zeit der masslosen Gier bezeichnet, muss das aber zurücknehmen.
Es stimmt, dass "der Handel" eine Zeit des Konsums einläutet und diesen Geist auch fördert, aber ich gehe davon aus, dass die meisten Menschen irgendwann ohnehin die Dinge kaufen würden und eben nur diese Zeit nutzen, weil viele Innovationen just zum Weihnachtsgeschäft herauskommen und das Weihnachtsgeld den Dispo schöner aussehen läßt.
Germanen in der Moderne
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- Veröffentlicht: 21. November 2012
Die Naturreligiösität, wie sie momentan in Deutschland stattfindet, ist nicht nur von Hexen geprägt, sondern auch von den Anhängern der alten germanischen/nordischen Götter. Obwohl zahlenmäßig weniger vertreten als andere Heiden, sind sie meistens weit besser organisiert, aufgeschlossener und unternehmen mehr in ihrem gut ausgebauten Netzwerk von Things, Sippen, Vereinen etc. Der Pate meines Sohnes ist ein solcher Asatru und hat keine Hemmungen, seine religiösen Feelings mit seinem Patenkind zu teilen.
Das hat manchmal lustige Konsequenzen, wenn der Knirps sich im Religionsunterricht seiner katholischen Schule beteiligt. Interessanterweise mischt er die germanische Mythologie mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Gerade meine Lieblingsgeschichte aus dem Schöpfungsmythos lässt er aus und wenn die Lehrerin im Unterricht erzählt, dass Gott die Welt in sieben Tagen gemacht hat, verweist er augenrollend auf den Urknall anstatt von der Kuh zu berichten, die den Menschen aus dem Eis geleckt hat.