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- Veröffentlicht: 26. Juli 2012
"Wetter" ist bestimmt eine Erfindung vom biblischen Gott. Als er die Welt in sieben Tagen erschaffen hat, gab es den (leider nicht in einer der vier Konsensschriften überlieferten) Teil, wo er einen kosmischen Zufallsgenerator einbaute, der den Christen immer das Wetter bringt, das sie gerade nicht haben wollen. Kurz darauf hat er dann auch die gefälschten Dinosaurier-Fossilien verbuddelt. Wahrscheinlich war er an dem Tag witzig drauf.
Denn nur Christen meckern immer über das Wetter, es ist nie kalt, heiss, nass, trocken, bewölkt, sonnig oder wechselhaft genug, als dass nicht bei jeder Gelegenheit dieser schreckliche Wetter-Dialog an z.B. Supermarktkassen dieser Nation stattfinden würde. Vom Sommer haben die offenbar besondere Erwartungen, denn es erschallt in dieser Zeit oft etwas wie:
"Das ist ein Wetter, was?"
"Das ist doch kein Wetter!"
"Fürchterlich, gell?"
"Letztes Jahr war noch schlimmer."
"Ne! Da war es doch auch viel zu heiss/kalt/nass/trocken."
"Stimmt. War total untypisch für die Jahreszeit."
Interessant fand ich, dass die einkaufenden Kopftuchfrauen diese Themen weder aufgreifen, noch nickend unterstützen wie der Rest der Meute. Abgesehen davon, dass ich noch nie eine Muslima auf der Strasse getroffen habe, die aussah als hätte sie jemals Freude am Leben und der Interaktion mit anderen Bürgern gehabt, denke ich, dass das zum Konzept ihres Glaubens gehört.
Sie dürfen ja nichts hinterfragen. Schweine, Kopftuch, Fastenzeit, etc. sind gottgewollt und auch wenn der einzige Sohn von einem befeindeten Glaubensbruder zu Tode gefoltert wird (ich weiss jetzt nie ob die Sunniten oder die Schiiten die Guten sind), dann ist das immer Gottes Wille und nicht in Frage zu stellen. Die würden sich über regnende Frösche nicht mal wundern, denke ich.
Doch bevor ich mich zu sehr über die anderen echauffiere, wollte ich erzählen, wie das wankelmütige Wetter dieses Sommers in unserer Familie behandelt wird:
Meine Frau und ich haben da unterschiedliche Vorgehensweisen. Beispiel: Jacken und Schuhwerk in der Früh wählen. Es gibt die Alternativen: Feste Schuhe, Sandalen oder Gummistiefel, bzw. Strickjacke, Regenjacke oder Sonnencreme. Wenn ich die Kinder rausbringe, dann mache ich es wie folgt:
- Tür auf
- Rausgehen
- Gucken, wie das Wetter ist
- Reingehen
- Kinder informieren
- Hoffen, dass sie passend angezogen sein werden
Meine Frau geht da wissenschaftlicher vor:
- Am Vorabend Wetterbericht gucken, am besten von zwei unterschiedliche Sendekanälen
- Sowohl am selben Abend, als auch kurz vor Verlassen des Hauses, noch schnell im Internet recherchieren
- Aufregen, dass es unterschiedliche, teils widersprüchliche, Meinungen zum heutigen Wetter gibt
- Sonnencreme unter die Strickjacke auftragen und die Regenjacke mitgeben
- Zur Sicherheit noch ein letztes Mal die Temperatur und Luftdruck durch die Scheibe des geschlossenen Balkons prüfen
- Rausgehen und überrascht sein, dass das Wetter ganz anders ist als gedacht
Ich bin jetzt nicht fanatisch überzeugt von meiner eher ... intuitiven Herangehensweise, aber 1. bin ich faul und 2. kommt das Wetter eh immer anders, als man denkt.
Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die immer einen Regenschirm dabei hat, weil ich das für einen mächtigen Fokus halte, der Regen abwehrt.
Und nebenbei bemerkt: Den Kindern ist es vollkommen egal, was für ein Wetter ist. Die Angst, nicht richtig bekleidet zu sein, kommt nur von den Erwachsenen. Wenn es heiss ist, ziehen sie sich nackig aus, wenn es regnet, werden sie nass. Das stört Kinder im Sommer überhaupt gar nicht. Wenn sie zu nass, zu kalt oder zu heiss sind, sind sie klug genug, nach Hause zu kommen.
Und ... ich wette wir alle haben unsere schönsten Kindheitserinnerungen an die Zeit, wo man nass und schmutzig nach Hause stolperte und sich nach der Badewanne mit einem Kakao auf dem Sofa einkuschelte.
...Während meine Oma alte überlieferte Lieder über das Sauwetter gesungen hat. :)