Schon in der Schule und möglicherweise früher habe ich immer wieder den Drang verspürt, spontan aufzufallen. Das Wort "unangenehm" hat sich aber leider gelegentlich davor geschoben. Es war mir eben doch nicht egal, wenn meine Mitmenschen "Tsts" sagten und den Kopf schüttelten. Auch das "Raphael, mit dieser Art wirst Du es nicht leicht haben im Leben!" hat mich immer ein wenig abgeschreckt.

Es brauchte meine gesamte erste halbe Lebenszeit, bis ich merkte, dass es wunderbar ist, aufzumucken. Warum nicht einfach mal etwas anders machen, als die anderen?

Was für ein Vorbild bin ich den Kindern, wenn ich alles so mache, wie die Welt es erwartet?

Ich habe in letzter Zeit bezeichnend viele Beispiele gefunden, wieso das Leben einfach zu kurz ist, um zu tun, was alle tun und was alle wollen. Seien es kreative Antworten in der Schule oder nur ein paar auffällige Meldungen im Alltag. Humor sollte hierbei immer die Motivation sein, denn ohne Humor ist Kunst eigentlich immer schlecht. Oder traurig.

Wir sind nur so kurz auf dieser Welt und sollten deshalb die Gelegenheit nutzen, das Leben anderer etwas aufregend zu gestalten. Sie geben es nicht gleich zu, aber bewundern es insgeheim.

Es ist erfrischend, dass heutzutage eine Menge kluger Menschen sich traut, aus eingefahrenen Gedankenfallen herauszutreten. Sei es Louis CK mit seinem "of course ... but maybe" oder die ebenfalls von mir verehrten Comedians Bill Burr und Jim Jefferies. Sie haben Erfolg, obwohl ... nein, ich möchte sagen: WEIL sie Dinge sagen, die umgewohnt sind, aber sehr sympatisch.

Und um jetzt noch den Bogen zum Thema dieses Blogs zu bekommen: "I know, that this is a christian country [USA] and I stand up for your right to be religious ... but please know, that you are wrong?!"