Ausländer sind kein Thema mehr
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- Veröffentlicht: 28. November 2013
Als ich unlängst an der Kasse einer Tankstelle stand und darauf wartete, meine Nummer aufsagen zu dürfen, war vor mir ein älterer Herr mit Cordhut und schwafelte den Kassierer zu.
Ich habe nicht genau hingehört, denn mit den Gedanken war ich woanders, der Klang der Rede folgte aber einer leisen, freundlichen Melodie. Nachdem ich aber mein Telefon gecheckt, das Wetter beobachtet und die Vielfalt der Waren in der Tankstelle hinreichend bewundert hatte, wurde ich ungeduldig, denn es waren schon ein paar Minuten vergangen und auch der Kassierer nickte in immer schnellerem Takt, um zu signalisieren, dass er sich zwar gerne Zeit nimmt, aber unheimlich gerner weiterarbeiten würde.
Die Jugend von heute taugt nichts
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- Veröffentlicht: 14. November 2013
Ich: "Früher war ja alles besser."
TOD: "Für mich ist jeder Tag gleich."
Wir laufen durch den Regen über unserer Stadt und suchen einen Irish Pub. Ich wohne wohl in der einzigen Stadt Deutschlands ohne auch nur ein einziges fu**ing Guinness.
Es ist doch nicht zuviel verlangt, wenn man irisches Wetter mit irischem Bier kombinieren möchte. Oder ist es? Ist es nicht.
Es sollte ein Grundrecht auf erreichbares Stout geben. Meine fürsorgliche Frau lässt hin und wieder ein paar Dosen einfliegen, aber bei dem Porto kostet teurer Whiskey pro Liter mehr, das geht nicht lange gut.
Ich: "Der Regen war auch besser."
TOD: "Da ist aber jemand schlecht gelaunt."
Wunder gibt es immer wieder
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- Veröffentlicht: 27. Oktober 2013
Eigentlich wollte ich nur Passfotos machen lassen. Zu diesem Behufe betrat ich das Fotostudio, das gleich neben unserer Stadtverwaltung angesiedelt war.
Der ältere Fotograf war eben dabei, einer Dame vor mir die Fotos zurecht zu schneiden, deshalb hatte ich Zeit, mich umzusehen. Neben seinem Computerarbeitsplatz lag ein aufgeschlagenes Buch. Ein dickes Buch mit vielen Lesezeichen. (Oh-oh)
In einem sehr prominent platzierten Flyerständer erkannte ich, nach flüchtigem Blick, gehäuft die Worte Bibel und Jesus. (Ring-ring)
Aber nirgendwo im ganzen Raum sah ich ein Kreuz. (Huuuup)
Ich hatte es also sehr wahrscheinlich mit einer besonderen Gattung der Spezies Christ zu tun.
Ich esse keine Kinder
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- Veröffentlicht: 27. September 2013
Da war ich unlängst in einem schicken, neu eröffneten türkischen Restaurant.
Erst einmal der PolCorr-Check:
- Habe ich eine Frau dabei? Wenn ja, ist sie aufreizend? Der Muslim an sich fällt ja bekanntermaßen über jede Haarlocke oder sichtbaren Knöchel her. (Check, ich bin alleine.)
- Und bin ich selbst rein genug? Mit langen Haaren könnte ich als schwul angesehen werden, ob das mein Bart kompensieren kann? Habe ich Alkohol oder Schweinefleisch dabei?
(Oh Göttin, ich bin so unsicher...)
Mein Hunger treibt mich rein. Ich werde angestarrt, aber nicht gleich gesteinigt. Die Leute tuscheln, aber ich werde toleriert. Man lässt mich sogar irgendwann an den Bestelltresen, nachdem ALLE vor und neben mir bedient, beplaudert und verabschiedet sind.
Jaja, so ist sie, die orientalische Gemütlichkeit ...
Die sogenannte christliche Gesellschaft
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- Veröffentlicht: 23. September 2013
Mal angenommen, ich müsste auf einen Elternabend gehen und würde dort zwischen all den anderen Eltern sitzen, deren Kinder nachvollziehbarerweise und selbstverständlich niemals so toll sind wie die eigenen, dann gelänge es mir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, mich irgendwann aufzuregen.
Es wäre denkbar, dass die Lehrerin sich freut, uns zu verkünden, dass der Schulchor in der Kirche singen darf und die Kinder sich wiederum schon ganz doll freuen, die schönen, alten Kirchenlieder üben zu dürfen.
Eventuell ist es im Bereich der Möglichkeiten anzusiedeln, dass ich darauf hinzuweisen in der Lage wäre, wie großartig doch die Idee eines säkularen Staates sei und wir von einer staatlichen Schule erwarten würden, dass die diversen Religionen allenfalls in historischem Kontext in den Schulalltag treten ...
Das ist kein Jim Beam
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- Veröffentlicht: 05. September 2013
Die älteren unter uns (seufz) kennen noch den Werbespot mit dem späteren Serienstar "Herkules", in dem er einen lässigen Typen spielt, der in einer Billardkneipe einen Jim Beam bestellt. Der Barkeeper zögert etwas, aber schenkt ihm einen Whisky aus der Flaschengalerie ins Glas. Alle Besucher des Schuppens sehen zu, wie er das Getränk testet und dann sagt: "Das ist kein Jim Beam." Er verlässt die Kneipe und die anderen Gäste fragen sich, was sie denn im Glas haben.
[kommt noch eine pointe?]
[Warum?]
[was will der holde autor uns mitteilen?]
[Dass er Jim Beam mag?]
[du würdest auch spülmittel trinken, wenn es ethanol enthielte!]
[Das ist ü-ber-hau-pt nicht wahr! So eine gemeine Unterstellung!]
[dann komm zur pointe!]
[Grrrml.]
Hecken Schützen Nachwuchs
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- Veröffentlicht: 26. August 2013
Ich schleiche mich auf den Balkon, wo mein Sohn zwischen den Blumenkisten hockt und sehe, wie er mit einem unsichtbaren Bogen in den Hof zielt:
"Hörst Du bitte auf, auf die Nachbarn zu schießen?"
"Aber ich übe doch nur..."
Antwortmöglichkeit 1: "Fein."
Antwortmöglichkeit 2: "Lass es bleiben."
Antwortmöglichkeit 3: "Auf wen?"
Ich konnte mich nicht entscheiden und gebe dem Fernsehen die Schuld.
Das Leid in der Welt
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- Veröffentlicht: 28. Juni 2013
Jedes kleine Kind, das christlich erzogen wurde (so auch ich) fragt sich irgendwann einmal: Wieso lässt Gott so viel Leid in der Welt zu?
Spätestens wenn ein Todesfall in der Familie auftritt (und sei es, dass der Hase vom Nachbarshund gefressen wird...), dann steht das Bild vom liebenden allmächtigen Herrn im Himmel auf dem Prüfstand. Die Antwort fällt meist ganz absichtlich schwammig aus, nämlich: Die Wege des Herrn sind unergründlich.
Na super.