Ach was muss ich oft erfahren in den letzten schlimmen Jahren

dass mich alle wissen lassen, wie es schlimm um uns gefahren

mit der Rasse eines Menschen populistisch umzugehen

und nun sollen unsre Geister nur nach deren Willen leben?

 

[nett]
[Was...? Super Gedicht!]
[und so gar nicht geklaut]
[Angelehnt, täte ich sagen, aber ich bin ja Künstler]
[sehr kleiner künstler]
[Pff]

Mich überrascht dieses Thema immer wieder. Gerade jetzt wo ich zwei sehr gute Medien zu mir genommen habe: "Lovecraft Country" von meinem Lieblingsautor Matt Ruff und dann gesehen habe: Blackkklansman als Flic

Frage: Wie kann es sein, dass andershäutige Menschen sich immer noch besonders fühlen? Unsere Hautschattierungen in allen Arbeitsbereichen gehen doch mittlerweile in alle Schattierungen über. Man kann uns doch kaum von schwarz bis braun bis beige bis sonnenbankkunden bis weiss unterscheiden, oder?

Gibt es immer noch dieses Ding?

Kaum zu glauben, dass es vor knapp 60 Jahren in den USA einen extremen Rassismus gab und in Südafrika sogar noch zu meinen Lebzeiten die Apartheid (Weisse und Schwarze durften nicht miteinander verkehren) regiert hat.

Das ist mittlerweile so weit weg wie David Hasselhoff in der Hitparade, aber mich stimmt das doch irgendwie insgesamt positiv:

[echt jetzt?]
[Nein, darum geht's nicht, ich mache gleich einen total guten Punkt]

Der Rassenhass in den USA war in den 50ern hart und unerträglich für dunkelhäutige Menschen (Und da gab es laut Filmmaterial ja noch nicht mal Latinos, die traten erst in den 80ern auf, schon mal aufgefallen?) Wer dunkle Hautfarbe und krause Haare hatte wurde belästigt und erschossen: eine derzeitige Denkweise, die dereinst von der Mehrheit der Bevölkerung als normal betrachtet wurde.
Aber wie weit sind wir jetzt nur 60 Jahre später?!

Ich kenne KEINEN der einen dunkelhäutigen Bruder nicht respektvoll behandeln würde, wenn er es verdient. Und ebenso würden wir ihm den Arsch versohlen, wenn er sich asozial benimmt.
Ganz gemäß des großen deutschen Poeten A. Frege: "Auch lesbische schwarze Behinderte können ätzend sein", möchte ich aber sagen, dass eine Hautschattierung kein Freischein ist, sich zu benehmen, wie man will. Und das ist auch gut so.

Wenn wir heute einem Menschen begegnen, ist uns dann wirklich noch die Hautfarbe wichtig? Ich glaube nicht. Und das hat die Menschheit in nur wenigen Jahren evolutionär geschafft.

Mit geschafft meine ich: diese Reaktion zu überwinden: "AAH: der sieht anders aus ... ich-hab-angst"

Meine Kinder kennen diese Vorurteile gar nicht, weil wir als Eltern die ja auch schon albern fanden.

Aber es ist seltsam, dass noch vor zwei Generationen alles anders war, eben in dem "Land of the free": Wenn alle "White Power" und "America first" gebrüllt haben und auf der anderen Seite, wenn man "Black Power!" exklamierte, es ein krimineller Akt war?

Ich möchte nur damit sagen, dass wir 1. ein gutes Stück weiter gekommen sind in kurzer Zeit und dass ich 2. Angst habe, wie schnell das wieder abrutschen kann in eine völkische Richtung.

Und nun zum eigentlichen Thema:

Wenn mir ein junger Türke in der Tram quer kommt und mich beleidigt, weil ich anscheinend der Sohn einer Prostituierten bin (ich habe ihn darauf hingewiesen, dass ich aussteigen möchte), dann ist das nicht okay ... denke ich.

Wenn ich ihn aber dann zurechtweise und er und seine Homies mich in Folge einen Rassisten nennen, dann finde ich das unzutreffend, denn ich bin von der GLEICHEN Rasse.
Wenn er denkt, Türken seien eine eigene Rasse, dann kann er sich schön bei den Nazis melden und seine Herrenrasse anmelden.

Denn es gibt nur drei Menschenrassen: Kaukasisch, Mongolid und Negrid und jaaa, BRuder, Du gehöRst bei MiR.

KRass.