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- Veröffentlicht: 28. Juni 2013
Jedes kleine Kind, das christlich erzogen wurde (so auch ich) fragt sich irgendwann einmal: Wieso lässt Gott so viel Leid in der Welt zu?
Spätestens wenn ein Todesfall in der Familie auftritt (und sei es, dass der Hase vom Nachbarshund gefressen wird...), dann steht das Bild vom liebenden allmächtigen Herrn im Himmel auf dem Prüfstand. Die Antwort fällt meist ganz absichtlich schwammig aus, nämlich: Die Wege des Herrn sind unergründlich.
Na super.
Später, wenn im Erwachsenenleben eine oder gar mehrere Tragödien passieren, ist ein gläubiger Mensch plötzlich aufs Neue überrascht und wendet sich an einen Priester, der ihm die Frage aller Fragen beantwortet.
Es gibt in der christlichen "Wissenschaftslehre" einen eigenen Zweig, der sich damit befasst, wieso ihr Gott nicht so handelt wie sein Image. Da befassen sich tat-säch-lich erwachsene, studierte Menschen damit, eine Erklärung zu finden, wieso eine erfundene Figur in der echten Welt nicht so handelt, wie im Märchen. Dass das niemand hinterfragt ... da muss doch irgendwo viel Geld hin- und herwandern, anders ist diese freiwillig verordnete Dummheit nicht zu erklären.
Die Antwort, auf die sich die Kirchenfürsten geeinigt haben ist: "Gott gibt und er nimmt." und dann der Kracher: "Gott weiss, dass nur jemand, der Leid kennt, auch die Freuden des Lebens zu schätzen weiss."
Das ist so ein Blödsinn!
Die können doch nicht wirklich behaupten, dass ein fürsorglicher Gott z.B. ein geliebtes Kind von einem Auto überfahren lässt, damit die Eltern das überlebende Geschwisterkind mehr lieben!
Ich persönlich fühle mich durchaus in der Lage das Leben bunt und granatenstark zu finden, auch ohne Schicksalsschlag.
Es gehört anscheinend zum Fundament der Weltreligionen, dass Teile des menschlichen Alltags und des Gehirns in die Hände der Kirchen gelegt werden. Die Schäflein brauchen allen Ernstes jemanden, der ihnen sagt, was sie zu denken und zu fühlen haben, ob Freud oder Leid. Und das findet alles statt unter dem Deckmäntelchen der Nächstenliebe. (Als hätten die ersten Christen und Muslims sich erstaunt umgeblickt und gesagt: "Ach so geht das mit der Liebe, ich hatte ja keine Ahnung!")
Das ist dermaßen traurig und gefährlich, dass so eine Praxis doch verboten gehört, oder? Weil solch gehirngewaschene Schläfer theoretisch ja zu allem fähig wären, nicht? Wo ist der Verfassungsschutz, wenn man ihn mal braucht? Hallo?
(Ich weiss, dass ihr dies lest, ihr braucht nicht weggucken ...)