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- Veröffentlicht: 17. März 2011
TOD: "Du hast ja Angst."
Ich: "Gar nicht."
TOD: "Doch, mich kannst Du nicht belügen."
Ich: "Das ist doch keine richtige Angst, nur ein kleines Bedenken, eine überwindbare Hürde und eigentlich sowieso egal. Angst, pff ..."
TOD: "Wovor erzittert denn der große Raphael?"
Ich: "Es geht doch gar nicht um mich, sondern echt um alle. Es wäre so schade, wenn jetzt wieder die große Zukunftsangst anbricht. Wir haben immerhin fast alles überwunden: Saurer Regen, Ölkrise, Regenwaldsterben, Ozonloch, Y2K-error, selbst an den Weltuntergang 2012 glaubte doch so recht keiner mehr. Die Welt wägte sich in Sicherheit. Und jetzt geht es wieder los: Die Angst vor der Zukunft."
TOD: "Dabei endet es doch für euch immer gleich."
Ich: "Mir persönlich ist es sogar ganz egal, was mit meinem bescheidenen Kadaver passiert. Seit ich Kinder habe, wäre es mir aber schon wichtig, dass die gesund und zufrieden durch ihr Leben kommen und Pilze sammeln können, ohne zu mutieren oder unfruchtbar zu werden."
TOD: "Ach, Du redest vom Erbe Deiner Vorfahren."
Ich: "Hast Du auch manchmal das Gefühl, Du könntest nicht genau unterscheiden zwischen dem tierischen Trieb, die eigenen Gene auf Teufel komm raus zu erhalten und dem mystischen Glauben, dass da so ein roter Faden ist, dem man folgen will und ein Staffelstab, den man auf der Strecke überreicht?"
TOD: "Dir ist schon bewusst, wem Du diese Frage stellst?"
Ich: "Ach. Mist."
TOD: "Wird Zeit, dass Du Dir ein paar menschliche Freunde zulegst."
Ich: "So kurz vor dem Ende noch? Ich habe irgendwo gelesen, dass man einen Sack Salz miteinander gegessen haben soll, damit man sich als Freunde bezeichnen kann."
TOD: "Hmm."
Ich: "Ich habe eine Idee: Morgen gibt es Mastochse im Salzmantel. Und ich lade alle ein, die ich kenne."
TOD: "Kann nicht schaden. Aber armer Ochse."
Ich: "Ist eh bald vorbei."