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- Veröffentlicht: 26. Januar 2013
Ach, herrliche Zeit des naiven Spielens, wo man Freude an allen Dingen hatte, Spaß, sie zu formen und zu verschönern.
Oder anders gesagt: Wo die rotleuchtende LED-Lanze der roten Drachenritter von Playmobil noch eine "Laterne!" ist...
Meine jüngste Tochter ist zweieinhalb Jahre alt und ihre Geschwister lassen sie freundlicherweise [pfff... (Anm. d. Sohnes)] oft mitspielen.
Damit man sich vorstellen kann, wie das Setting so ist: Beim einen besiegen die Wikinger die Römer in epischen Seeschlachten und bei der anderen zickt die Prinzessin mit ihrer Schwester und dessen Einhorn wegen des Bruders, dem goldenen Ritter (true story).
Und heute erwische ich die kleinste Schwester, wie sie am Rande dieser Tragödien, das silberne Geschirr der Banditenritter auf die Rittertafel legt, den Wasserschlauch des fahrenden Tjostiers dazu und die Fackel aus der Steinzeit und lädt zur Teeparty. Teilnehmer: ein Admiral, ein Römerjunge und ein etwas verkommen aussehender Abenteurer unbestimmbarer Edition.
Sie weiss noch nicht, was Kämpfen ist. Dass es Menschen gibt, die sich mit dem Fleischspieß (Speer) und dem Hammer (Kriegsaxt) wirklich und absichtlich vom Leben weg befördern möchten. Undenkbar.
Die Waffen, die sie nicht versteht, und ich glaube auch die gelegentlichen Gewaltdarstellungen im Fernsehen1, nimmt sie als "Versteh-ich-bestimmt-später-mal" gar nicht richtig wahr. Bleibt nur zu beobachten, wann sich das ändert und sie weiss, wie man einen guten Konflikt in eine heile Welt bringt.
1 Da kann man echt nichts dagegen machen. Selbst am Sonntag Mittag vor dem Kindermärchen bringen die mittlerweile Trailer vom Horror-Thriller am späten Abend. Warum das erlaubt ist, will mir nicht klar werden.