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- Veröffentlicht: 28. September 2009
Ich wollte beginnen mit dem Satz, dass jedes Volk bekommt, was es verdient. Aber diese Worte sind ein Ausdruck gleichgültiger Hoffnungslosigkeit. Und Aufgeben liegt mir nicht.
Die Kanzlerin der Deutschen hat ja schon vor der Wahl gesagt, wo sie hin will. Für sie sei die Krise erst vorbei, wenn alles wieder so ist, wie vor der Krise. Das hat sie wirklich gesagt. Ganz im Ernst.
Das heißt, sie wird erst ruhen, wenn wir die Zustände wiederhergestellt haben, die für die sogenannte Weltwirtschaftskrise verantwortlich waren. Nur mit den zusätzlichen Milliarden-Bürgschaften und -Schulden, die selbst sie nicht wegzaubern wird können.
Vielleicht bin ich unfair. Denn da haben wir mal einen Politiker, der etwas versprochen hat, wovon wir ausgehen, dass er es auch halten wird. Die Lobbyisten brauchen dafür noch nicht mal mehr den Arm aus dem Loch vom Westerwelle rauszuziehen, der spielt jetzt auch mit.
Juhu, wir werden ein noch liberaleres Bankensystem, dazu obendrein sinkende Steuereinnahmen, die entgegen der FDP-Lügen sich nie amortisieren werden (haben sie nie, werden sie auch nie, selbst wenn die Westerwelle das behauptet) bekommen, und weniger Geld für Bildung haben (denn an den nicht wahlberechtigten Kindern wird immer als erstes gespart). Das Gesundheitssystem wird noch konsequenter in zwei Klassen geteilt und der Raucherschutz wird natürlich einzementiert (und dann im tiefsten Meeresgraben versenkt).Es brechen goldene Zeiten heran für die 10% der Bevölkerung, die genug Geld hat.
Natürlich hatten wir nicht dafür gestimmt. Die Mehrheit der Deutschen wollte etwas ganz anderes. Aber sie hatten gehofft, vertraut und waren zu faul zum Selberdenken. Anscheinend konnte es das Wahlvolk immer noch nicht für möglich halten, dass die Regierenden wirklich so böse und machtgierig sind. Der Kreuzchenmacher hielt es wahrscheinlich für undenkbar, dass denen die Zukunft der Welt und der Menschen darauf, egal sein könnte.
Und doch ist es so. Den Volksvertretern ist die Zukunft jenseits der nächsten vier Jahre vollkommen gleichgültig, das haben sie doch immer und immer wieder bewiesen. Wir haben jetzt sogar eine Führungsrige, die freiwillig keine Kinder hat. Wenn denen ihre Zukunft egal ist, wie sehr werden sie sich dann um unsere Zukunft kümmern?
Es hat sich bei den letzten Wahlen sogar als katastrophal für die Parteien erwiesen, ein brennendes politisches Thema zur Hand genommen zu haben. Jede Partei, die sich mit irgendetwas beschäftigt hat, das erledigt gehört, wurde sofort abgewatscht.
Ist ja auch klar. Denn es gibt nur noch unangenehme Themen. 13 Regierungen seit Kriegsende haben erfolgreich dafür gesorgt, dass wir weder Geld, noch Bildung, noch Zukunft haben. Die Ressourcen sind alle verteilt und nach der Wahl merken sie dann plötzlich, dass - hups - das Geld, das man versprochen hatte, dem einen zu geben, dummerweise doch einem anderen weggenommen werden muss.
Wie konnte man einem Volk, das gerade erst die Welt zerstören wollte, um sich Lebensraum zu besorgen, das es nicht brauchte, ein allgemeines Wahlrecht aufs Auge drücken? Das war ausgesprochen unüberlegt...
Jetzt haben wir den Salat. Eine Koalition einer christlich motivierten Partei (die christlichen Werte auf die sich die CDU beruft, waren schon dereinst nicht im Weg, als es darum ging, zu rauben, morden, foltern und zu lügen) mit einer Vertretung, die am Ende des Tages einzig die kurzfristigen Interessen der Wirtschaft und der Reichen im Auge hat, das ist eine Kombination, die sehr gut zusammen passt. Sie werden wahrscheinlich mehr Erfolg haben, ihre Gesetze durchzubringen, als die drei Regierungen vor ihnen.
Aber jeder Wahlberechtigte sollte jetzt gucken, auf welchem Platz er sitzt, wo die Notausgänge sind und ob er schnell genug über Kinder und Alte wegsteigen kann, wenn die elegante, aber unvermeidbare Notwasserung beginnt. Denn wir haben beschlossen, in einem überladenen Flugzeug, mit zu wenig Treibstoff über den offenen Ozean zu fliegen. Und für die Passagiere spielt es dabei keine Rolle, wie gut die Piloten zusammen arbeiten.
Wer jetzt schnell ist, sollte sich einen Fallschirm besorgen. Ich habe euch gewarnt.