Viele bunte Weihnächte
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- Veröffentlicht: 10. Dezember 2015
Im Kindergarten haben sie jetzt eine neue Idee, die ich gut finde. Sie sind darauf gekommen, dass es unheimlich viele verschiedene Familien gibt.
Früher, also ich sag mal, vor 20 Jahren, war es noch wichtig, konform mit der Umwelt zu gehen, um gesellschaftlich anerkannt zu werden. Wir haben dann in unserer Jugend noch alle rebelliert und testeten krasse Styles aus, machten Krachmusik und rissen Löcher in Hosen.
Und jetzt, wo wir Eltern sind, finden unsere Kinder keine Möglichkeit dazu. Vielleicht wollen sie es ja auch nicht, sie flüchten sich eh in eine Scheinwelt, die irgendwo im Händi versteckt ist, aber das wollte ich eigentlich gar nicht erzählen, da bin ich abgeschwoffen ... Moment, wo war ich ... ach ja: Idee
Facebook verdirbt unsere Jugend
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- Veröffentlicht: 19. November 2015
[Boah! Liket mich doch am Arsch!]
[ganz ruhig]
[Deichkind hat recht, das kann doch alles nicht wahr sein!]
[was ist denn passiert?]
[Halt mal kurz]
[was ist das?]
[Eine Büchse, aber Vorsicht, der Deckel ist locker]
Ich bin ja einigermassen im Internet zu Hause und habe in den letzten Jahrzehnten viele Websites kommen und gehen sehen, darunter StudiVZ und MySpace, die waren so schnell Geschichte, wie sie etabliert waren. Ich habe selber Websites erschaffen, inklusive Foren und Chatfunktion, massgeschneidert auf eine bestimmte Interessengruppe. Dort haben sich Menschen getroffen und sich abgesprochen, man war unter sich und verschwand, sobald das Interesse an der Gruppe nachließ: Völlig normales, gesundes Verhalten.
Midnight in Cardiff
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- Veröffentlicht: 09. November 2015
Chancen muss man nutzen. Sonst ist das Leben vorbei und man ist voller Kummer, dass man etwas verpasst hat. Das ist so etwas wie mein Lebensmotto. Eines von vielen, zugegeben.
Wenn ich also eine Möglichkeit sehe, meinen Tag mit etwas Interessantem zu füllen, dann werfe ich mein Interesse ins Blaue hinein und renne kopflos hinterher.
Unlängst war ich mit Frau und Kindern auf Kurzurlaub in England. Alle haben gesagt: "Was? England im Herbst? Das ist doch nass und kalt!" Pustekuchen. Warm war es und kein einziger Regentag.
Wir verbrachten drei Tage in Bristol, einen in Bath, zwei in Glastonbury und einen in Cardiff. Klingt hektisch, war es auch, aber es hat alles geklappt, vor allem was Züge und Busverbindungen betrifft.
Glastonbury ist halt so eine Hippie-/Touristenfalle, aber es gibt dort echt viele Schmuckstückchen zu sehen. Weil dort der Chalice Well steht, der einen besonderen Zugang zu Avalon verspricht und Tor Hill, eine uralte Erhebung, wo schon vor 10.000 Jahren Menschen hingepilgert sind, die es angezogen hat. Gewohnt haben wir direkt am Marktplatz in einem total heruntergekommenen Hostel (wir waren alleine im Gebäude, denn bedenke: England im Herbst) und konnten vom Küchenfenster aus das bunte Treiben der Jung- und Althippies sehen. Jedes zweite Geschäft entlang der Hauptstrasse hatte irgendwas mit Hexen im Angebot ("The Cat and Cauldron", "Avalon"-, "Magick"- und "Fairy"-Irgendwas). Granny Weatherwax hätte ihre reinste Freude gehabt, darüber zu lästern. Ich fange gar nicht erst an, denn jeder weiss, was ich von Hexenzubehörausverkauf halte.
Ich verstehe das Problem mit den Flüchtlingen nicht
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- Veröffentlicht: 13. August 2015
Nach dem Krieg* hatten die Deutschen 13 Millionen Flüchtlinge aufgenommen.
Ja, das war's eigentlich. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Aber nur um der Welt klar zu machen, wieso ich diesen Satz un-ge-mein faszinierend finde, hier die Aufdröselung:
Terry Pratchett ist tot
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- Veröffentlicht: 22. April 2015
Ich habe viele Tage gebraucht, bis ich den Tod von Terry Pratchett verarbeitet hatte.
Es traf mich hart, als wäre ein liebes Familienmitglied gestorben.
Das hatte ich nicht geahnt. Ich war völlig aufgelöst. Aber wenn man nicht weiß, wann man ein Mensch sein soll, dann weiß man auch nicht, wann es Zeit ist, eine Hexe zu sein.
Ich wollte ihn doch unbedingt noch kennenlernen. Denn außer, dass er ein großartiger Schriftsteller war, der klug und witzig schreiben konnte, und das mit einem unverwechselbaren Stil, ehre ich ihn als die beste und ehrlichste Hexe, die in meiner Welt aufgetreten ist.
Für ihn war es ganz selbstverständlich über die Zusammenarbeit von Hexen und Menschen zu schreiben.
Kindergeburtstag mit Äxten
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- Veröffentlicht: 20. April 2015
Den zehnten Geburtstag meines Sohnes haben wir im Museum verbracht. Er wünschte sich einen Themengeburtstag. Wir entschieden uns für Wikinger. Das hatten wir noch nicht.
Sich mit sechs aufgeweckten, hibbeligen Kindern im öffentlichen Raum zu bewegen ist schon eine Herausforderung. Bis dato hat das gut geklappt, vorausgesetzt man überschreitet nicht die 3:1 Regel, das heisst, dass auf drei Kinder ein Erwachsener kommen muss, dann kann man zwei festhalten, während man den dritten zur Räson ruft.
Andererseits fürchte ich jetzt, dass mit zehn Jahren ein Alter beginnt, in dem vor allem Jungs sich nicht mehr durch Neues begeistern lassen, wenn es nicht gerade digital oder blutrünstig ist. Die haben alle schon zu viel Fernsehen und Computer hinter sich. Selbst wenn man zu Hause drauf achtet, bekommen sie es irgendwie über Freunde alles mit.
Und mir persönlich ist es lieber, wenn sie wissen, worum es geht und wir mit Ihnen darüber fundiert reden können. Auch die Kindernachrichten behandeln die Themen: Tod, Terror, Katastrophen und pädophile Politiker.
Wenn man die Kids mit dem Halbwissen plus Schulhofgeschwätz ("Ey, Deine Mutter ist schwul!" - "Und Deine ist Jude!") alleine läßt, dann endet das nicht gut.
Wörter
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- Veröffentlicht: 18. Dezember 2014
Ich: "W~as?"
[Exkurs: Normalerweise bin ich auf guten Tonfall bedacht, habe hier aber aufgrund des Themas die Kurzform à la Tatortreiniger gewählt. Noch nie klang ich nordischer ...]
Schwiegervater: "Das ist Hanf ..."
Seine Gestik wird zunehmend ungeduldig.
Schwiegervater: "Jetzt sag bloß, Du hast noch nie Hanf gesehen?"
Ich: "Öhm. Doch, schon. Aber ..."
Schwiegervater: "Ich meine, das musst Du doch irgendwann mitgekriegt haben, wofür man das braucht?"
Ich: "Ich bin mir nicht sicher ..."
Der Hausbaum
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- Veröffentlicht: 30. September 2014
Ich bin ein Freund praktischen Denkens. Der Engländer nennt das "british thinking", wenn er z.B. aus einer japanischen Zapfanlage ein deutsches Bier in ein in Frankreich gefertigtes Glas füllt, dann ist das für ihn ein "beautiful british pint".
Das trifft immer zu, wenn man aus den gegebenen Umständen das Beste macht.
Ich bin zwar Hexe und ein Freund der Natur, aber auch Hausbesitzer und Inhaber eine kleinen Gartens mit Kindern. Was also tun mit den Pflanzen?
Es muss für mich kein gepflegter englischer Garten sein, das wäre mir auch zu viel permanente Pflege. Ich finde Natur toll, wenn sie von selbst wächst, mir weder im Weg steht noch weh tut und obendrein auch noch einen Mehrwert liefert. Mein Ideal ist ein mittelgroßer Obstbaum. Oder Kartoffeln.
So'n Zierapfelstrauch mit Dornen ist mir ein selbiger im Auge und das war auch die erste Pflanze, die ich umgehend nach Florahalla beförderte.