Ständig wird eine neue Sau durch's Dorf getrieben und die gelangweilten Dorfbewohner stehen am Strassenrand rum und haben nichts besseres zu tun, als das zu kommentieren.

Die Regenbogenfahne war doch dereinst das Zeichen der Friedensbewegung, dann haben die Christen sie für sich vereinnahmt, bis sie jetzt von den Nicht-Heterosexuellen Menschen gekapert wurde, um ihre sexuellen Vorlieben ins Volk zu schreien.

Wer benutzt sie als nächste? Und können wir den Regenbogen nicht einfach mal sein lassen und uns darauf zu konzentrieren, was er allgemein bedeutete? Wenn ich mal grob sagen darf: ALLE Menschen sollen friedlich und tolerant miteinander leben, auf unserer Erde. Und das lange und zufrieden. Das reicht mir als Botschaft.

Wieso muss dann wie im Krieg jemand die Flagge erobern, damit er sie schwenken und auf seine Besonderheit hinweisen kann? Wer differenziert, verhindert den Zusammenschluß.

Vor lauter Kleinkriegen vergessen wir, worum es eigentlich geht, weil erst die Schlachten um Vorstandsposten, Toiletten und Termine auf dem Standesamt gekämpft wird, nicht zu vergessen die unseligen Weltkriege unter fast jedem Thread mit Kommentarfunktion im Internet.

Irgendwann erwachen dann alle aus den Trümmern, reiben sich die Augen und sehen sich groß an mit der Frage im Raum: "Worum ging es eigentlich noch mal?"

Es herrscht mittlerweile ja eine Atmosphäre der Angst, denn genau wie früher in den Hexenkriegen, ist jeder emsig bemüht, bloß nicht aufzufallen, sonst fallen die Empörungs-Faschisten über einen her, weil man nicht ganz genau wie sie spricht und denkt.

Nur fürchte ich, dass es auch hier keinerlei Verbesserung geben wird, weil die Mehrheit der Menschen tatsächlich denkt, die Guten zu sein und das andere, das ist das Böse.

Wenn wir nicht mehr Gelassenheit und Humor in die Sache hinein bringen, dann werden wir alle verlieren.
Ein paar ziehen sich zurück, weil sie es einfach nicht mehr aushalten.

Bekämpfen läßt sich das ganze nicht, denn sogar die Intellektuellen haben den Kampf um Argumente verloren, weil es keine neutralen Plattformen mehr gibt, sondern nur mehr Echokammern und moralische Wüsten.