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- Veröffentlicht: 19. Oktober 2012
Eine meiner Lieblingsstellen bei den von mir oft zitierten Pratchett-Hexen ist, wo diese ein Ritual machen, aber in Abwesenheit von Kessel, Athame und anderen "echten" Utensilien, aus Not ein Waschbrett, Kochlöffel und Eimer verwenden, weil nun mal nichts anderes zur Verfügung steht.
Ich wundere mich ohnehin über die traditionsverliebten Heiden, die denken, es muss alles "echt" sein (das heisst übersetzt: "schick und teuer").
Aber wieso ist das so? Ein mit uns befreundeter Magier schreibt oft über "Magie nur mit den Händen", weil er es auch so sieht, dass der Rest nur Utensil und Verkleidung ist, das heisst: Nett, aber nicht notwendig.
Authentizität ist in unserer Branche nicht wichtig, denn es geht um den Menschen im Zusammenhang mit der Natur.
Ich verkleide mich sehr gerne für Rituale, weil es das Gefühl unterstreicht, aus der Normalität herauszugehen und etwas anderes zu machen. Es betont den Prozess des Andersweltigen. Wie man sich aber verändert ist ganz egal. Man muss sich nur wohlfühlen dabei.
Garantiert wird ein Ritual nicht daran scheitern, weil nicht jeder einen weissen Umhang aus Bio-Flachs und eine echt originale kupferne Sichel dabei hat. Ein Küchenmesser oder eine Kettensäge (Kids: do not try this at home!) geht genau so.
Man muss ohnehin mit der Zeit gehen. Meine jüngste Tochter spielt in letzter Zeit oft mit der Kinderküche und wenn sie salzt, dann nimmt sie den kleinen Plastiksalzstreuer, hält ihn über den Teller und macht "Sssssss", weil wir Großen beim Würzen auch elektrische Mühlen verwenden. Sic!