Im Knast
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- Veröffentlicht: 26. Dezember 2019
Hallo blödes Tagebuch,
ich bin jetzt drei Monate in Irland und versuche, es schön zu finden. Jeder, dem ich gesagt habe, dass ich für eine Zeitlang nach Irland arbeiten gehe, bekam gleich glasige Augen und flötete rum, wie schön, das doch wäre und wie neidisch sie sind.
Das kann ich mittlerweile nicht ganz nachvollziehen. Zugegeben, wenn man mit dem Flugzeug über dem Land schwebt, dann sehen die grünen Felder unter den Schäfchenwolken sehr nett aus. Wenn man aber erst einmal hier ist, dann ist es doch wie auf einer grossen, tristen Gefängnisinsel.
Respekt und Anstand: ja oder nein?
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- Veröffentlicht: 21. Dezember 2019
Ich werde nicht müde, zu sagen, dass der Umgang der Menschen miteinander, besonders in Deutschland, arg gelitten hat. Und das, wie ich finde, völlig grundlos!
Wir sind doch nicht von einem Virus befallen worden, der uns zu hysterisch schreienden Wutbürgern gemacht hat, oder doch?
Im Strassenverkehr und natürlich auch im Internet merkt man es am besten, wie der Umgangston leidet. Und wie ich immer sage: jeder Mensch darf mal Fehler machen, darf austicken, aber muss nachher wissen, dass das jetzt nicht in Ordnung war.
Und das entsetzt mich ja so sehr, dass eben alle, die sich eben noch unberechtigt und total übertrieben wie das letzte Arschloch benommen haben, auch denken, dass das jetzt gut so war.
Sie denken, sie sind auch noch im Recht!
"Sie haben ein Kind überfahren!" - "Ja sicher, was steht es da auch so blöd rum!!"
"Ich finde Ihren Ton unangemessen!" - "Was provozierst Du mich auch, Du Arschloch!!"
"Die Einwanderer hier haben Ihnen doch gar nichts getan!" - "Ja, noch nicht!!"
"Warum brüllen Sie die Kinder so an?" - "Die sollen gefälligst anständig Fussball spielen! Kann doch nicht wahr sein!!"
Wem fällt hier nicht gleich noch ein Beispiel ein?
Auslandserfahrung mit Ausländern
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- Veröffentlicht: 15. November 2019
Hallo liebe Leser,
ich bin jetzt ein paar Wochen in Irland und ich muss euch sagen, es war eine schreckliche Erfahrung.
Ich hatte es ja ganz anders erwartet. Ich kam auf diese Insel, um einfach mal dem IT Hype zu folgen. Aus Steuergründen gibt es hier viel interessante Arbeit im Computerbereich.
Aber was war ich angepisst, als ich bemerkte, dass es hier zuerst auch nicht sehr viel anders schien, als in der gewohnt trist deutschen Umgebung: Was mich besonders überrascht hat sind die Regeln. Ich dachte ja schon, dass Deutschland Weltmeister ist, was die Aufstellung von Richtlinien ist, aber Irland ist viel weiter. Überall kleben Aufkleber, was man machen darf, was nicht und wieso. Auf Autos (Versicherung, Anfänger), Strassen (HIER fahren, dort NICHT parken), Wänden (Feuerlöscher, Notausgang und eine Anleitung für Dummies), Supermarktregeln (!), was man wann kaufen darf und in wessen Begleitung.
Gefangen im Körper eines Menschen
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- Veröffentlicht: 14. Oktober 2019
Was mich an dem neuartigen Genderquatsch aufregt ist die völlige Sinnlosigkeit der Diskussion. Jeder glaubt irgend etwas besonderes zu sein, bloß weil sein sexueller Geschmack nicht in den TopTen Kategorien von Youporn vertreten ist. Dabei ist die Sache einfach: Entweder man hat einen Penis, dann ist man ein ein Männchen oder man hat eben keinen, dann bist Du ein Weibchen.
Wie und wo man pinkelt und was man wo reinstecken will, ist doch wirklich Privatsache.
Unter Seinesgleichen
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- Veröffentlicht: 01. Oktober 2019
Das erste, das Leute sagen, wenn sie auf einem Hexenstammtisch oder sogar gleich zum Ritual mitkommen, ist, dass sie fühlen, endlich gleichartige Menschen getroffen zu haben. Das macht sie glücklich, dachten sie bisher doch, dass sie alleine wären. Endlich können sie sagen, was sie fühlen und werden nicht seltsam angesehen oder in Schubladen gesteckt. Man fühlt sich verstanden.
Ich nannte es: Nach Hause gekommen.
Allein unter Menschen
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- Veröffentlicht: 10. September 2019
Ich hasse diese großflächigen Plakatwerbungen, auf denen fehlerlos schöne Models dafür werben, wie leicht es ist, online die große Liebe zu finden.
Es ist schon analog auf dieser Welt fast unmöglich, jemanden zu erkennen, der einen mag und da hat man auch noch Körpersprache, Geruch und Verhalten als Hilfe.
Wie soll das dann in diesem Haifischbecken Internet möglich sein? Man hat nur ein Foto, einen Text rund um den geschönten Lebenslauf ("lebenslustige liebevolle Witwe ...") und einen Algorithmus, dem man vertrauen soll.
Ich behaupte, alle 11 Sekunden verliebt sich immer der selbe schwachsinnige Single in das jeweils nächste Profil, das er anklickt.
Weltuntergang in der Freizeit
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- Veröffentlicht: 23. Mai 2019
Wenn viele Kinder gemeinsam auf die Straße gehen, weil sie sich sorgen, muss man darüber nachdenken.
Generell sollte man Menschen, die Angst um ihr Leben und ihre Zukunft haben, ernst nehmen. Wieso machen wir das als Gesellschaft nicht?
Wieso werden diese Kinder beleidigt, gerügt und belächelt?
Ich erinnere mich noch daran, dass viele vor 30 Jahren gegen den ersten USA-Irak-Krieg demonstriert haben. Da saßen die Punks und Hippies mit Palistinänserschals vor unserer Schule und schrieben mit Kreide auf den Asphalt: „Wer weiter geht, ist für den Krieg!“ Sie verweigerten dann auch die ersten paar Stunden Unterricht, bis es ihnen zu blöd war.
Erstaunlicherweise hat diese Demonstration des Willens die Kriegstreiber in den USA nicht beeindruckt.
Gefühle: Ja oder Nein?
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- Veröffentlicht: 08. Mai 2019
Im Rahmen einer Schulungsmaßnahme durfte ich einem kurzen Vortrag beiwohnen, der über unseren Umgang mit Gefühlen geht.
Welche Arten gibt es?
Soll man Gefühle zulassen?
Wie geht die Gesellschaft damit um?
Es begann mit der banalen, aber wichtigen Feststellung, dass es angenehme und unangenehme Gefühle gibt. Sie wurden von der Evolution entwickelt, damit wir als Gesellschaft besser zusamenarbeiten können.
Jedes Mitglied unseres Stammes soll erkennen können, wie es uns geht.
Die steile These, die dann kam, störte mich, zuerst wusste ich nicht, warum:
Wenn wir unsere Gefühle nicht oder falsch ausdrücken, dann bedeutete das früher in Stammesgesellschaften unseren Tod, weil wir verstoßen worden wären und alleine nicht überleben hätten können.
Und auch heute sei es für unseren sozialen Nutzen schlecht, wenn wir mit unseren Gefühlen nicht so umgehen, wie die anderen es erwarten.
Das ist Psychologen-Hippie-1x1. Aber stimmt es auch?